Michaeli
Der früher als Festtag gefeierte Michaelitag am 29. September ist das erste, der drei Festen - neben St Martin und St Nikolaus - die uns auf Weihnachten zuführen.
Die Tage werden immer kürzer, die Nächte länger. Die blühende, heranreifende, warme, lichtvolle Sommerzeit ist vorbei, an ihre Stelle treten die Vergänglichkeit, Dunkelheit und Schroffheit des Winters. Die Natur zieht sich zurück und wir uns auch immer mehr in unser eigenes Schneckenhaus. Wir wollen dem Kühlen, Schweren, Düsteren aus dem Weg gehen und freuen uns über jeden kleinen Lichtstrahl.
Bis zu diesem Tag wurde früher der Großteil der Ernte eingetragen, das Vieh von der Sommerweide reingetrieben und in den Stuben brannte das erste mal das Feuer und Licht.
"Sankt Michael zündet die Lichter an."
Obwohl wir schon lange keine Ernte selber hereintragen müssen und unsere Lichter brennen im Sommer, wie im Winter, ist es schön - besonders mit Kindern - den Michaelitag zu feiern.
Sie lieben die Märchenhaftigkeit und Mystik alter Geschichten. Ganz besonders, wenn es um schöne Prinzessinen und Ritter geht, fühlen sie sich besonders angesprochen und es hilft ihnen die Angst gegen die Dunkelheit und das Unbekannte, Unheimliche zu bekämpen.
Der Erzengel Michael suchte einen Booten auf Erden und wählte den Ritter Georg zu seinem irdischen Vertreter, dem er ein goldenes Schwert schenkte. Ritter Georg zog nun los, um das Böse auf der Erde zu bekämpfen.
Bald fand er die Flammenburg, wo ein böser Drache eine wunderschöne Prinzessin gefangen hielt. Viele mutige Ritter verloren schon den Kampf gegen das gefährliche Drachengetier, aber St Georg kämpte mit St Michaels Mut und Schwert, besiegte den Drachen und befreite die Prinzessin.
Während ich die Geschichte erzählte, verzierte Emil die Kreidewand seiner Drachenhöhle unter dem Hochbett mit dem Tafelbild.
Später kamen die Handpuppen nach langer Ruhezeit auch aus dem Korb hervor und wir spielten am Abend ein kleines Puppentheater. Es ist mittlerweile die Zeit gekommen, wo ich im Zuschauerraum sitze und die lebhafte Darstellung mit all den Geräuscheffekten bewundern kann.
Tief im Stadtwald verborgen fanden wir den gut getarnten Drachen. Im Nu lag er uns zu Füßen, denn
"Mit Sankt Michaels Schwert, das dem Drachen gewährt, mit Sankt Michaels Mut, kämpfst du sicher und gut"
Ich fühlte mich in der Rolle der Prinzessin mehr, als geehrt!
Nach meiner Befreiung knetete ich aus lauter Dankbarkeit einen Hefeteig nach diesem Rezept. Nach gründlicher Ruhezeit und mit dem Segen von Sankt Michael, der angeblich der Schutzpatron der Bäcker ist, formte sich unter Emils Hand ein hübscher glückseliger Drache. (Meine Darstellung erntete nur fröhliche Gelächter. Ich gebe zu, mein Drache sah wie ein plattgetretener Molch aus. Wer keinen anständigen Drachen formen kann, darf den auch nicht schmücken. Lediglich mit Rat durfte ich zur Seite stehen).
So hinterlasse ich Euch hier auch einige kleine Tipps um Formbrote zu backen: Um den Drachen vor unförmigen aufgehen zu bewahren, sollte man den Teig nach dem Formen gut auf dem Blech gehen lassen und eventuell mit einigen Handgriffen wieder in Form bringen bevor er in den Ofen geschoben wird. Möglichst darauf achten, dass keine großen Höhenunterschiede beim "Modellieren" entstehen. (z.B. zwischen Körpermitte, Schnauze und Füße) sonst ist es schwierig die Backzeit zu kontrollieren. Sollten die flacheren Körperteile zu schnell dunkel werden, kann man sie mit etwas Aulufolie schützen.
Das geformte Brot ist etwas flacher, als normales Brot daher lieber öfter im Ofen nachschauen und eventuell früher aus dem Ofen ziehen. Wenn das Brot beim Anklopfen hohl klingt, ist der Teig durch. 180-190 Grad Oben und Unterhitze reichen aus. (Umluft trocknet den Teig schneller aus)
Zum verzieren eignen sich Mohn- Sesam und Chiasamen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Rosinen und Trockenobst und allerlei Nüsse, die man auf den mit einem aufgeschlagenem Ei bepinseltem Teig streut, legt, oder steckt.
Den Teig habe ich diesmal mit Dinkelmehl Type 630 zubereitet und mit etwas Honig gesüßt. Es schmeckt wunderbar auch zur Kürbissuppe.
Mutige Ritter und schöne Prinzessinen dürfen das Brot verteilen und vorkosten.
Das Drachenfest ist aber noch nicht ganz zu Ende. Wir warten auf den frischen Herbstwind und wenn er angeweht kommt, lassen wir unseren Papierdrachen zum Himmel steigen. Ab Mitte Oktober werden wir von dem mutigem Georg uns verabschieden und begrüßen dann den mitfühlenden heiligen St Martin und warten auf Nikolaus der uns an das gute Gewissen erinnern wird.
Mut, Mitgefühl und gewissenhaftes Denken. Ich glaube die Drei brauchen wir Erwachsene gerade auch mehr, als je.
Die Tage werden immer kürzer, die Nächte länger. Die blühende, heranreifende, warme, lichtvolle Sommerzeit ist vorbei, an ihre Stelle treten die Vergänglichkeit, Dunkelheit und Schroffheit des Winters. Die Natur zieht sich zurück und wir uns auch immer mehr in unser eigenes Schneckenhaus. Wir wollen dem Kühlen, Schweren, Düsteren aus dem Weg gehen und freuen uns über jeden kleinen Lichtstrahl.
Bis zu diesem Tag wurde früher der Großteil der Ernte eingetragen, das Vieh von der Sommerweide reingetrieben und in den Stuben brannte das erste mal das Feuer und Licht.
"Sankt Michael zündet die Lichter an."
Obwohl wir schon lange keine Ernte selber hereintragen müssen und unsere Lichter brennen im Sommer, wie im Winter, ist es schön - besonders mit Kindern - den Michaelitag zu feiern.
Sie lieben die Märchenhaftigkeit und Mystik alter Geschichten. Ganz besonders, wenn es um schöne Prinzessinen und Ritter geht, fühlen sie sich besonders angesprochen und es hilft ihnen die Angst gegen die Dunkelheit und das Unbekannte, Unheimliche zu bekämpen.
Der Erzengel Michael suchte einen Booten auf Erden und wählte den Ritter Georg zu seinem irdischen Vertreter, dem er ein goldenes Schwert schenkte. Ritter Georg zog nun los, um das Böse auf der Erde zu bekämpfen.
Bald fand er die Flammenburg, wo ein böser Drache eine wunderschöne Prinzessin gefangen hielt. Viele mutige Ritter verloren schon den Kampf gegen das gefährliche Drachengetier, aber St Georg kämpte mit St Michaels Mut und Schwert, besiegte den Drachen und befreite die Prinzessin.
Während ich die Geschichte erzählte, verzierte Emil die Kreidewand seiner Drachenhöhle unter dem Hochbett mit dem Tafelbild.
Später kamen die Handpuppen nach langer Ruhezeit auch aus dem Korb hervor und wir spielten am Abend ein kleines Puppentheater. Es ist mittlerweile die Zeit gekommen, wo ich im Zuschauerraum sitze und die lebhafte Darstellung mit all den Geräuscheffekten bewundern kann.
Tief im Stadtwald verborgen fanden wir den gut getarnten Drachen. Im Nu lag er uns zu Füßen, denn
"Mit Sankt Michaels Schwert, das dem Drachen gewährt, mit Sankt Michaels Mut, kämpfst du sicher und gut"
Ich fühlte mich in der Rolle der Prinzessin mehr, als geehrt!
Nach meiner Befreiung knetete ich aus lauter Dankbarkeit einen Hefeteig nach diesem Rezept. Nach gründlicher Ruhezeit und mit dem Segen von Sankt Michael, der angeblich der Schutzpatron der Bäcker ist, formte sich unter Emils Hand ein hübscher glückseliger Drache. (Meine Darstellung erntete nur fröhliche Gelächter. Ich gebe zu, mein Drache sah wie ein plattgetretener Molch aus. Wer keinen anständigen Drachen formen kann, darf den auch nicht schmücken. Lediglich mit Rat durfte ich zur Seite stehen).
So hinterlasse ich Euch hier auch einige kleine Tipps um Formbrote zu backen: Um den Drachen vor unförmigen aufgehen zu bewahren, sollte man den Teig nach dem Formen gut auf dem Blech gehen lassen und eventuell mit einigen Handgriffen wieder in Form bringen bevor er in den Ofen geschoben wird. Möglichst darauf achten, dass keine großen Höhenunterschiede beim "Modellieren" entstehen. (z.B. zwischen Körpermitte, Schnauze und Füße) sonst ist es schwierig die Backzeit zu kontrollieren. Sollten die flacheren Körperteile zu schnell dunkel werden, kann man sie mit etwas Aulufolie schützen.
Das geformte Brot ist etwas flacher, als normales Brot daher lieber öfter im Ofen nachschauen und eventuell früher aus dem Ofen ziehen. Wenn das Brot beim Anklopfen hohl klingt, ist der Teig durch. 180-190 Grad Oben und Unterhitze reichen aus. (Umluft trocknet den Teig schneller aus)
Zum verzieren eignen sich Mohn- Sesam und Chiasamen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Rosinen und Trockenobst und allerlei Nüsse, die man auf den mit einem aufgeschlagenem Ei bepinseltem Teig streut, legt, oder steckt.
Den Teig habe ich diesmal mit Dinkelmehl Type 630 zubereitet und mit etwas Honig gesüßt. Es schmeckt wunderbar auch zur Kürbissuppe.
Mutige Ritter und schöne Prinzessinen dürfen das Brot verteilen und vorkosten.
Das Drachenfest ist aber noch nicht ganz zu Ende. Wir warten auf den frischen Herbstwind und wenn er angeweht kommt, lassen wir unseren Papierdrachen zum Himmel steigen. Ab Mitte Oktober werden wir von dem mutigem Georg uns verabschieden und begrüßen dann den mitfühlenden heiligen St Martin und warten auf Nikolaus der uns an das gute Gewissen erinnern wird.
Mut, Mitgefühl und gewissenhaftes Denken. Ich glaube die Drei brauchen wir Erwachsene gerade auch mehr, als je.
Ganz toller Post, Danke für das lehrreiche und Märchenhafte und die Inspiration mit dem Hefeteig !!!
AntwortenLöschenMichaeli ist ein wunderbares bildhaftes Fest für die Kinder. Wie schön ihr den Tag gestaltet habt. Den gebackenen Drachen finde ich einfach herrlich.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
märchenhafte drachenposts mag ich gerne. besonders wenn sie so vielfältig sind wie dieser und so kluge gedanken enthalten!
AntwortenLöschenliebe grüße, mano
Wie wunderschön! Liebste Grüsse!
AntwortenLöschenGanz wundervoll Eva - bei Dir wäre ich auch gerne wieder ein kleines Mädchen, dass die Welt, Ihre Riten und Bräuche durch Deine Augen und Dich kennenlernt!
AntwortenLöschenHerzlichen Dank liebe Prinzessin und viele Grüße an den mutigen Ritter,
Steph
So toll erzählt und erlebt diese Geschichte. Hab Dank für deine Gedanken - Ghislana
AntwortenLöschenwahnsinn, ich bin tief beeindruckt vom ästhetischen feingefühl und dem dazugehörigen ausführenden händchen deines emils.
AntwortenLöschenso schön!ich backe morgen früh schwerter... dafür gleich viele, für die große schultafel!
AntwortenLöschenliebe grüße*