Preiselbeeren, Preiselbeeren und noch mal Preiselbeeren
Als ich die ersten roten Beeren unter meinen Füßen entdeckt habe war ich schlichtweg begeistert und Pflückte gleich die einzige kleine Tüte voll, die wir im Auto fanden.
Gleich am Abend trennte ich Moos, Heide und Blätter von den hübschen Perlen.
Zum Abendbrot gab es selbstgemachte Köttbullar mit frisch zubereitetem Preiselbeerkompott! Köstlich! Emil wollte gleich welche für ein Fleischklößchenbaum einpflanzen.
Köttbullar
500 g Hackfleisch (z.B halb Schwein, halb Rind oder Elch)
1 kleine sehr fein gehackte, in wenig Butter oder Öl vollkommen gar gedünstete Zwiebel, oder ein Bund fein geschnittener Schnittlauch
1 kleines Bund frische feingehackte Kräuter (Petersilie und nach Belieben Dill)
1 großes Ei
100 ml Sahne, oder frische Vollmilch
70-100 g Semmelbrösel (je nach festigkeit der Masse)
200 g Pellkartoffel - nach Belieben, auch ohne kein Geschmackverlust - durch die Kartoffelpresse gedrückt. Bereitet man das Brät mit Kartoffeln zu, nimmt man etwas weniger Semmelbrösel.
Salz, Pfeffer und 1 Tl gemahlener Piment
Alles vermengen und kräftig durchkneten, bis eine sehr homogene, feine Masse entsteht, im Anschluss kleine, runde, walnussgroße Bällchen formen und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
In einem Bräter in etwas Öl bei mittlerer Hitze 10-15 Minuten goldbraun backen. Dabei sollten die Klößchen nur vorsichtig gerüttelt werden, damit sie ihre kugelrunde Form behalten.
Rahmsoße
1,5 Eßl Mehl
300 ml Rinder oder Kalbsbrühe (Fond)
150 ml Sahne
1-2 Eßl Johannisbeergelee
Salz, Pfeffer
Mehl in den übrig gebliebenen Bratensatz anschwitzen, mit Brühe und Sahne aufgießen und langsam köchelnd etwas reduzieren Mit Salz, Pfeffer und Johannisbeergelee abschmecken.
Preiselbeerkompott
500 g verlesene Preiselbeeren (in gut sortierten Supermärkten sind die verwandten Cranberrys, spätestens in der Adventszeit zu finden)
50 ml Wasser
Die Beeren mit etwas Zucker mischen und mit dem Wasser bei langsamer Hitze zum Kochen bringen. Langsam weiterköcheln, bis die Beeren langsam zerfallen. Einige Minuten köcheln lassen. Nach Belieben süßen und abkühlen lassen.
(Diese frische Konfitüre schmeckt auch wunderbar zum gebackenem Camembert, Ofenkäse, Wildbraten oder Ente)
Mit Kartoffelbrei, oder Pellkartoffeln servieren
Bei unserem nächsten Ausflug waren wir schon besser vorbereitet und wir krochen mit Emil fast zwei Stunden über den Waldboden, wie besessen von den leuchtroten Beeren.
Wir folgten den Rufen, die aus allen Richtungen riefen. Hier, hier, hier ist noch mehr....noch mehr.... meeeeehhhhr......Preiselbeer´.
Hund und Mann saßen an einem großen vermostem Stein, warteten geduldig und behielten alles im Blick. Ab und zu kam die Frage: "Seid ihr nun fertig? Reicht es nicht endlich? Was wollt ihr denn mit so vielen Preiselbeeren machen? Wer soll denn das alles essen? "
Nach einer Weile kam die energische Befreiung von den Preiselbeergeister, die uns immer tiefer in den Wald lockten: "So, jetzt kommt, sonst fahre ich allein und ihr könnt mit den Preiselbeeren schlafen!"
Beim ganzen Rückfahrt durch den Wald spielten wir - die Arme aus dem Fenster gesteckt, mit vom Fahrtwind verwehten Haaren - die Rolle die von Preiselbeergeister besessenen.
Wir konnten ihren Lockrufen einfach nicht wiederstehen und riefen laut:
"Bleib stehen, bleib stehen da sind Preislebeeren!"
Meine Güte! War das ein Spaß!
Am Abend gab es dann Preiselbeeren. Jede Menge Preiselbeeren.
Im nüchternen Zustand auch meinerseits die Frage: "Was wollen wir denn mit so vielen Preiselbeeren machen? Wer soll denn das alles essen?"
Einkochen! Ja, einkochen ist die einzige Lösung.
Den ganzen Abend war ich mit Beerenverlesen beschäftigt. Ich fühlte mich, wie Aschenbrödel in Schweden. "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" - nur dass ich keine Täubchen zur Hilfe hatte.
Am nächsten Tag kaufte ich in unserem kleinen Tante Emma Laden neun Gläser grüne Spanische Oliven (die waren am günstigsten). Jetzt hatten wir neben jede Menge rote, auch noch grüne "Beeren".
Ich kochte ein. Ja es ist tatsächlich verrückt im Ferienhaus einzukochen, aber ich tat es.
Unser Hauswirt war schlichtweg begeistert, als er die Geschichte hörte. Er lud uns voller Beigeisterung gleich zum Dorffest am Sonntag ein.
Es war wunderbar! Es gab Wildschwein vom Spieß mit Preiselbeeren, ein köstlicher Krautsalat mit Preiselbeeren, Preiselbeerküchlein, Preiselbeerlimonade und für die Erwachsenen Preiselbeermost!
Ja, die Beerengeister schienen uns zu verfolgen, die riefen und riefen immer weiter.
Krautsalat mit Preiselbeeren ( oder getrockneten Cranberries)
1/2 Kopf in feine Streifen geschnittener Weiß- oder Spitzkohl
2 knackige süß-saure Äpfel - in kleine Würfelchen geschnitten
1-2 handvoll frische Preiselbeeren oder getrocknete Cranberries
Apfelessig
Öl
Honig zum abschmecken
Salz, Pfeffer
Kohl mit einer kräftigen Prise Salz mischen und halbe Stunde ziehen lassen.
Sollte es zu viel Flüssigkeit gebildet haben, abgießen und mit den Äpfeln mischen.
Drei Teile Öl mit 1 EL Apfelessig, 1 Tl Honig und Pfeffer mit einer Gabel gut verquirlen. (man kann auch alle Zutaten in ein kleines Marmeladenglas geben und kräftig durchschütteln)
Dressing über den Salat gießen und gut miteinander vermengen. Preiselbeeren vorsichtig darunter heben und mindestens halbe Stunde ziehen lassen.
Eventuell nachsalzen.
Am letzten Tag pflückten wir uns in den Rausch, diesmal 4 kg vom schwedischem roten Gold mit einem am Flohmarkt erworbenem Beerenkamm. Welch eine Erleichterung, es geht doch viel schneller!
Kurz nach unserer Ankunft saß ich in der heimischen Küche mit den ganzen roten Geistern und sperrte sie in Weckgläser.
Einer wollte auf keinen Fall drin bleiben, er ließ das Glas zerspringen, brach mit einem lauten Knall aus seinem Gefängnis aus und dekorierte die Küchenwand neu.
Jetzt haben wir erstmal genug von Preiselbeeren und von allen roten Geistern!
Zum Abendbrot gab es selbstgemachte Köttbullar mit frisch zubereitetem Preiselbeerkompott! Köstlich! Emil wollte gleich welche für ein Fleischklößchenbaum einpflanzen.
Köttbullar
500 g Hackfleisch (z.B halb Schwein, halb Rind oder Elch)
1 kleine sehr fein gehackte, in wenig Butter oder Öl vollkommen gar gedünstete Zwiebel, oder ein Bund fein geschnittener Schnittlauch
1 kleines Bund frische feingehackte Kräuter (Petersilie und nach Belieben Dill)
1 großes Ei
100 ml Sahne, oder frische Vollmilch
70-100 g Semmelbrösel (je nach festigkeit der Masse)
200 g Pellkartoffel - nach Belieben, auch ohne kein Geschmackverlust - durch die Kartoffelpresse gedrückt. Bereitet man das Brät mit Kartoffeln zu, nimmt man etwas weniger Semmelbrösel.
Salz, Pfeffer und 1 Tl gemahlener Piment
Alles vermengen und kräftig durchkneten, bis eine sehr homogene, feine Masse entsteht, im Anschluss kleine, runde, walnussgroße Bällchen formen und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
In einem Bräter in etwas Öl bei mittlerer Hitze 10-15 Minuten goldbraun backen. Dabei sollten die Klößchen nur vorsichtig gerüttelt werden, damit sie ihre kugelrunde Form behalten.
Rahmsoße
1,5 Eßl Mehl
300 ml Rinder oder Kalbsbrühe (Fond)
150 ml Sahne
1-2 Eßl Johannisbeergelee
Salz, Pfeffer
Mehl in den übrig gebliebenen Bratensatz anschwitzen, mit Brühe und Sahne aufgießen und langsam köchelnd etwas reduzieren Mit Salz, Pfeffer und Johannisbeergelee abschmecken.
Preiselbeerkompott
500 g verlesene Preiselbeeren (in gut sortierten Supermärkten sind die verwandten Cranberrys, spätestens in der Adventszeit zu finden)
50 ml Wasser
Die Beeren mit etwas Zucker mischen und mit dem Wasser bei langsamer Hitze zum Kochen bringen. Langsam weiterköcheln, bis die Beeren langsam zerfallen. Einige Minuten köcheln lassen. Nach Belieben süßen und abkühlen lassen.
(Diese frische Konfitüre schmeckt auch wunderbar zum gebackenem Camembert, Ofenkäse, Wildbraten oder Ente)
Mit Kartoffelbrei, oder Pellkartoffeln servieren
Bei unserem nächsten Ausflug waren wir schon besser vorbereitet und wir krochen mit Emil fast zwei Stunden über den Waldboden, wie besessen von den leuchtroten Beeren.
Wir folgten den Rufen, die aus allen Richtungen riefen. Hier, hier, hier ist noch mehr....noch mehr.... meeeeehhhhr......Preiselbeer´.
Hund und Mann saßen an einem großen vermostem Stein, warteten geduldig und behielten alles im Blick. Ab und zu kam die Frage: "Seid ihr nun fertig? Reicht es nicht endlich? Was wollt ihr denn mit so vielen Preiselbeeren machen? Wer soll denn das alles essen? "
Nach einer Weile kam die energische Befreiung von den Preiselbeergeister, die uns immer tiefer in den Wald lockten: "So, jetzt kommt, sonst fahre ich allein und ihr könnt mit den Preiselbeeren schlafen!"
Beim ganzen Rückfahrt durch den Wald spielten wir - die Arme aus dem Fenster gesteckt, mit vom Fahrtwind verwehten Haaren - die Rolle die von Preiselbeergeister besessenen.
Wir konnten ihren Lockrufen einfach nicht wiederstehen und riefen laut:
"Bleib stehen, bleib stehen da sind Preislebeeren!"
Meine Güte! War das ein Spaß!
Am Abend gab es dann Preiselbeeren. Jede Menge Preiselbeeren.
Im nüchternen Zustand auch meinerseits die Frage: "Was wollen wir denn mit so vielen Preiselbeeren machen? Wer soll denn das alles essen?"
Einkochen! Ja, einkochen ist die einzige Lösung.
Den ganzen Abend war ich mit Beerenverlesen beschäftigt. Ich fühlte mich, wie Aschenbrödel in Schweden. "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" - nur dass ich keine Täubchen zur Hilfe hatte.
Am nächsten Tag kaufte ich in unserem kleinen Tante Emma Laden neun Gläser grüne Spanische Oliven (die waren am günstigsten). Jetzt hatten wir neben jede Menge rote, auch noch grüne "Beeren".
Ich kochte ein. Ja es ist tatsächlich verrückt im Ferienhaus einzukochen, aber ich tat es.
Unser Hauswirt war schlichtweg begeistert, als er die Geschichte hörte. Er lud uns voller Beigeisterung gleich zum Dorffest am Sonntag ein.
Es war wunderbar! Es gab Wildschwein vom Spieß mit Preiselbeeren, ein köstlicher Krautsalat mit Preiselbeeren, Preiselbeerküchlein, Preiselbeerlimonade und für die Erwachsenen Preiselbeermost!
Ja, die Beerengeister schienen uns zu verfolgen, die riefen und riefen immer weiter.
Krautsalat mit Preiselbeeren ( oder getrockneten Cranberries)
1/2 Kopf in feine Streifen geschnittener Weiß- oder Spitzkohl
2 knackige süß-saure Äpfel - in kleine Würfelchen geschnitten
1-2 handvoll frische Preiselbeeren oder getrocknete Cranberries
Apfelessig
Öl
Honig zum abschmecken
Salz, Pfeffer
Kohl mit einer kräftigen Prise Salz mischen und halbe Stunde ziehen lassen.
Sollte es zu viel Flüssigkeit gebildet haben, abgießen und mit den Äpfeln mischen.
Drei Teile Öl mit 1 EL Apfelessig, 1 Tl Honig und Pfeffer mit einer Gabel gut verquirlen. (man kann auch alle Zutaten in ein kleines Marmeladenglas geben und kräftig durchschütteln)
Dressing über den Salat gießen und gut miteinander vermengen. Preiselbeeren vorsichtig darunter heben und mindestens halbe Stunde ziehen lassen.
Eventuell nachsalzen.
Am letzten Tag pflückten wir uns in den Rausch, diesmal 4 kg vom schwedischem roten Gold mit einem am Flohmarkt erworbenem Beerenkamm. Welch eine Erleichterung, es geht doch viel schneller!
Kurz nach unserer Ankunft saß ich in der heimischen Küche mit den ganzen roten Geistern und sperrte sie in Weckgläser.
Jetzt haben wir erstmal genug von Preiselbeeren und von allen roten Geistern!
..... herrlich euer preiselbeerwahn! die köttbullar hören sich grossartig an! danke und herzliche waldgrüsse, dunja
AntwortenLöschendas ist ja geradzu himmlisch! so einen beerenkamm hätte ich in dänemark auch gern gehabt, denn auch dort gab es sie. leider machte uns der regen einen strich durch die rechnung und außer einer handvoll der roten schönheiten konnten wir keine mehr sammeln.
AntwortenLöschenwie schön, dass ihr jetzt noch viele bullerbüs zu hause im vorratsschrank habt!
liebe grüße von mano
danke fürs mitnehmen in dieser *promenade dans les bois* und diese *preiselbeere* schmecken bestimmt herrlich :)
AntwortenLöschenLiebe Eva, mir ist fast egal was Du zeigst ... ich liebe Deine Bilder einfach!!!
AntwortenLöschenHab einen wunderbares Wochenende,
Steph
Ach genial <3 <3
AntwortenLöschenda fühl ich mich doch glatt wie Hänschen im Blaubeerwald, wo ich das lese. Wie die Mädchen sitzen und brav im Schoß die Preiselbeeren verlesen. In wildem Mäuseritt mitten durch die Büsche... hach. Schweden... Vielleicht nächstes Jahr auch für uns!
Liebe Éva, was für eine herrliche Feriengeschichte, Sommerferien pur... Und aus jedem Weckglas werden euch wieder rote Geister entgegenspringen... Ich bekomme jetzt großen, großen Appetit... Zu gebackenem Camembert esse ich sie so gerne. Aber auch deine anderen Rezepte klingen geradezu verführerisch lecker... Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenIch freue mich so, dass du mit deinen wunderbaren Geschichten aus dem Leben wieder da bist!
AntwortenLöschenUrsula
Liebe Éva das klingt einfach nur wundervoll!!!
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